Schlagwort-Archive: Dachstein-Mammuthöhle

Silvester 2024

„The same procedure as every year“… – naja, fast. Auch dieses Jahr fand sich ein großer Teil der FUNDler auf der Hütte ein, um mit Schnee, Piste und Höhle einen schönen Jahreswechsel zu verbringen. Abwechselnd bewegten wir uns entweder bei strahlendem Sonnenschein auf zwei Brettern rutschend den Hang hinunter, oder einige hundert Meter tiefer im Berg im Dreck rutschend voran.

Windstollenlabyrinth und Theseusschacht

In einem alten Befahrungsbericht hatte Klaus mal einen Hinweis auf eine unerforschte (mögliche) Fortsetzung im Theseusschacht entdeckt, und auch im Plan ist da ein Fragezeichen eingezeichnet. Mit diesem Hintergrund fanden zwei Touren in die Mammuthöhle statt: einmal eine ausführliche Untersuchung der bislang meist nur „schnell“ befahrenen Strecke durch den Windstollen, und einmal eine Befahrung des Theseusschachts.

Das Windstollenlabyrinth ist eine der wichtigsten Verbindungen zum südlichen Teil der Mammuthöhle. Meistens rennt man der Gruppe da hinterher, ohne mal nach links oder rechts zu schauen. Der Plan dieses Abschnitts ist bewundernswert detailliert, was man aber nur verstehen kann, wenn man da mal ruhig durchgegangen ist (man springt praktisch zwischen drei Etagen des Teilplans hin und her!). Hier haben wir uns den „Luxus“ gegönnt, mal in alle Seitenzweige hineinzuschauen und das mit dem Plan abzugleichen. Fazit: da hat sich – auch nach dem Eis-Rückgang im angrenzenden Feenpalast – nichts Neues ergeben. Eine bereits im Plan eingezeichnete Engstelle mit Fragezeichen bleibt weiterhin zu eng. Es wurde spekuliert, ob man mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser im Zerstäuber die Gangbreite bereits im Lauf weniger tausend Jahre erweitern könne? 😉

Der Theseusschacht mit einer Tiefe von insgesamt etwa 80 Metern war bis in die 70er Jahre die Hauptroute – bis zur Entdeckung der „Umgehung“ über die Spaltenhalle. Bei einer Umstiegstelle auf etwa halber Strecke zweigt eine steile Rampe ab, welche wir in einer weiteren Tour noch mal genauer untersuchen möchten – hier ist aber eine Querung und freies Klettern mit Dynamikseil erforderlich.

Eiswindloch

Bis zu unserer kleinen Feierabendspritztour im Juli 2024 war das Eiswindloch (1547/30) noch eine kleine, unbedeutende und unschuldige Kleinhöhle.
Geplant war eine kurze Tour, um die letzten wenigen fehlenden Meter zu vermessen um den Plan zu ergänzen. Allerdings dauerte schon der „Zustieg“ länger, da wir uns im 80cm hohen Schnee den kurzen Hang hochwühlten. Die gute Entscheidung das Schachtzeug erst am Schacht anzuziehen, führte zu einer kurzen Staubildung. Klaus begann dann sofort mit der Vermessung des 15m-Schachtes. Durch die schon im Juli entdeckte Verlängerung wächst die Tiefe um weitere 8 Meter. [Anmerkung Klaus: der Profi steigt hier souverän mit einem von Kameraden bereitgestellten 23-Meter-Seil ein, weil 15+8=23. Die restlichen fünf Meter klettert man einfach frei ab…]
Derweil konnte Carsten die dieses Mal trockene 3m-Stufe im Kammerl erklettern und weitere 2m höher ein Seil über eine Sanduhr werfen. Man gelangt dort in den Deckencanyon, der wieder in Richtung Schacht führt. Dort geht es in einem recht bequemen Canyon mit Kiesboden 15 Meter weiter. D.h. mit einem geschätzten Längenzuwachs von 30m ist diese Kleinhöhle nun Geschichte.
Im oberen Canyon konnte auf halber Strecke durch Zufall und sehr genaues Hinsehen etwas seltsames im Bodengeröll gefunden werden: Ein altes Klapptaschenmesser! War schon jemand da oder wurde es von woanders eingespült? Am derzeitigen Ende gab’s dann noch zwei rußgeschwärzte Buchenstaben „MP“ an der Wand. Das Eiswindloch verliert seine Unschuld…! Auch das in Ruß gekratzte Datum „16.VIII.52“ ergibt für uns derzeit noch keinen Sinn.
Hängender Verbruch über einem Bodenschluf im Canyon markiert derzeit das Ende. Dies muss man sich erstmal in Ruhe ansehen. Abendessen- und Alarmzeit beendeten erst mal die Tour für diesen Tag. Wir sind uns aber jetzt schon sicher, dass noch weitere Touren folgen werden.

Langes Herbst-Forschungswochenende

Nach der Anreise am Samstag Morgen ging es direkt in die Hellbachklamm um alte Vermessungspunkte zu suchen, damit die geglückte Verbindung der Highway to Hell(bachklamm) zu dieser an die neue Vermessung angeschlossen werden kann.

Da die Bedingungen in der Mammuthöhle nicht so gut waren, wurde am zweiten Tag das sonnige Herbstwetter für eine Oberflächensuche westlich des Däumelsees genutzt. Durch die Auswertung von Orthofotos konnten wir schon nach 10min die erste Höhle finden. Die „Geröllhöhle“ hat einen sehr unangenehmen gerölligen Abstieg und einige kürzere Seitengänge. Nachdem eine Engstelle bezwungen werden konnte, erfolgte auch gleich die Komplettvermessung.

Geröllhöhle

Am dritten Tag waren wir zwischen Däumelsee und Starterhäuschen unterwegs. Von dutzenden angeschauten Löchern, konnten 6 Kleinhöhlen fürs Kataster erfasst werden.

Am Ende der Tour gab es noch eine kleine Überraschung: Ein Schacht bei dem versucht wurde ihn zu zudecken. Wir vermuten, dass diese Konstruktion aus der Zeit stammt als man eine Skipiste vom Krippenstein zur Schönbergalm baute wollte. Ob dieses Bauwerk jemals vollendet war, wissen wir nicht. Hinweise zur Geschichte nehmen wir gerne entgegen.
Außderdem wünschen wir allen Schönberg-Variantenfahrer viel Spaß & noch viel mehr Glück!

Am letzten Tag wurde die Hütte klar Schiff für die Wintersaison gemacht und u.a. knappe 500 Meter Seil teils neu erfasst und markiert.

Zusammenschluss von Highway to Hell(bachklamm) mit der Hellbachklamm

Am 4. Oktober 2022 gingen Patrick Zink und Michael Streiner mit dem Plan los, das Projekt „Highway to Hellbachklamm“ abzuschließen.

Vom Ende der letzten Begehung der Hellbachklamm am 24.9.2020 (wo wir die Markierung vom 24.12.1974 gefunden hatten) bis zum vermuteten Ringschluss sollten wenigen Haken und Seil reichen und auf dem Rückweg alles Material wieder ausgebaut werden können.

Nach mehreren Stunden durch die Engstellen des Highway to Hellbachklamm-Canyons waren wir endlich angekommen und blickten gespannt dem Wasser nach hinunter, wo zuletzt aufgrund von mangelndem Seil umgekehrt wurde und wo unten – hoffentlich – ein Steinmännchen stehen müsste welches Michael bei einer vorherigen Erkundungstour der Hellbachklamm am vermuteten Durchstieg hinterlassen hatte.

Fehlanzeige. Aber es sah verdammt ähnlich aus.
Wir bauten ein Seil ein, Patrick erkundete die Umgebung und alle engen Löcher nach unten von denen wir vermuten, dass fast alle zur sogenannten Himmelsstiege gehören müssen.

Unten angekommen war klar, dass das Steinmännchen von starkem Wasserfluss umgefallen sein musste. Wir waren in der Hellbachklamm angekommen!

Wie vermutet und geplant für den Tag.

Wir schlossen zwei Messzüge an unseren Messpunkt im Highway to Hellbachklamm an um einen gut markierten Messpunkt unten in der Hellbachklamm zu hinterlassen.

Glücklich stiegen wir wieder auf und bauten alles Material auf dem Rückweg wieder aus.

Es war eine elende Plackerei mit den 250-300 Metern Seil und 45 Laschen und Schraubgliedern durch alle Engstellen in den Canyons zu kommen.

Die Aufstiege am Seil waren der entspannte Teil dazwischen.

Zerstört und ausgelaugt kamen wir fast 12 Stunden nach verlassen der Hütte um 0:45 Uhr wieder dort an.

FUND-Woche 2011-1

Bei perfektem Sonnenschein erfolgte am Sonntag die Anreise zur FUND-Woche auf der Schönbergalm.

Während man bei schlechtem Wetter recht froh ist, in der Höhle verschwinden zu können, wäre es diesmal eine Schande gewesen, das Wetter nicht zu genießen.

So wurde ein Großteil der Woche mit „Schönwetter-Aufgaben“-Verbracht, wie der Renovierung des Talstiegs (etliche Stahlseile und einige Holzbohlen waren stark in Mitleidenschaft gezogen) sowie dem dringend notwendigen Streichen einiger Fenster. Die Abende klangen dann am Grill vor der Hütte aus.

Panoramablick von den "5 Fingers" Für die tägliche Portion Vitamin A Unser beflügelter Untermieter

Während Arbeiten an der Haus-Elektrik fiel dann eine Fledermaus auf, die sich ausgerechnet im Vordach der Hütte einen Unterschlupf gesucht hat. Vermutlich mit der Begründung, dass wir ja schließlich auch in ihrer Höhle herumspazieren… 😉

Bei einer Tour in die Mammuthöhle wurden einige ausstehende Arbeiten im Bereich der Steilen Rinne erledigt sowie ein Großteil gammeligen Holzes aus früheren Zeiten austransportiert. Bei dieser Gelegenheit machten wir gleich noch einen Abstecher in den Großen Dom, um dort in einem Seitenzweig Verbruchstellen auf Bewetterung zu prüfen. Ein dabei entdecktes Deckenloch schaut interessant aus, ist jedoch nur mit entsprechendem Material (Kletterstange oder „Hochschlossern“) näher zu prüfen. Der Rückweg erfolgte über die sehr schönen Abseilstrecken der Zentaurenkluft.

Mit unseren HöFo-Familien wurde der heißeste Tage der Woche dann schließlich noch für einen Badeausflug zum Altaussee genutzt. Für einen Abstecher zur Koppenbrüllerhöhle hat die Zeit leider nicht mehr gereicht (trotz des frisch renovierten Talwegs zogen wir die Seilbahn einem Aufstieg vor) 🙂

Am Freitag und Samstag stießen dann weitere FUND-Mitglieder dazu, um nahtlos in die „Sommerforschungswoche Teil II“ zu starten.

Teilnehmer: Jenny Weiß, Mario Weisensee und Klaus Keppler (mit Familien & Gästen)

Sommerforschungswoche – Teil I

Die erste Sommerforschungswoche ist nun leider schon wieder vorbei. Wir waren 7 Tage lang sehr produktiv sowohl in der Dachstein Mammuthöhle, als auch auf der Karstoberfläche, unterwegs. Dabei konnten wir einige neue und vielversprechende Objekte finden und anfangen diese zu Bearbeiten.

(Forschungsbericht leider derzeit nicht verfügbar)

Pilzcanyon

Das erste Drittel des Pilzcanyons wurde neuvermessen mit unserem DistoX / Nomad-Gespann. Nun lichtet sich langsam der Nebel in diesem verschlungenen Canyonsystem. Die bestehenden Pläne waren leider sehr ungenau und nur im Maßstab 1:200 verfügbar. Seitenansichten fehlten größtenteils auch. Lediglich der Eingangsbereich wurde vor ein paar Jahren neuvermessen. Da  wir aber nicht wieder ein Stückwerk anfangen wollten, haben wir erneut auch diesen Bereich mit abgearbeitet.

Im Pilzcanyon beim Planzeichnen mit Toporobot auf dem NomadPC Das Dreamteam: Nomad RoughpocketPC mit DistoX

Edelweißlabyrinth

Die neuen Versicherungen im Edelweißlabyrinth gehen voran. Im Bereich Edelweißhalle sind alle nötigen Einbauten eingebracht und geklebt. Nun geht es weiter mit dem Labyrinth der Verzweiflung.

Pilzlabyrinth

Im Pilzlabyrinth konnte ein erfolgversprechender Schlot bis auf 15 Meter Höhe geschlossert werden. Dort geht er in ein horizontales System über das aber leider am Anfang eine unpassierbare Engstelle aufweist. Dahinter geht es geräumig weiter. Leider konnten wir die kurze Engstelle trotz Erweiterungsarbeiten noch nicht überwinden.

15m Schlot im Pilzlabyrinth Engstelle am Ende des Schlotes