Pilzcanyon

Das erste Drittel des Pilzcanyons wurde neuvermessen mit unserem DistoX / Nomad-Gespann. Nun lichtet sich langsam der Nebel in diesem verschlungenen Canyonsystem. Die bestehenden Pläne waren leider sehr ungenau und nur im Maßstab 1:200 verfügbar. Seitenansichten fehlten größtenteils auch. Lediglich der Eingangsbereich wurde vor ein paar Jahren neuvermessen. Da  wir aber nicht wieder ein Stückwerk anfangen wollten, haben wir erneut auch diesen Bereich mit abgearbeitet.

Im Pilzcanyon beim Planzeichnen mit Toporobot auf dem NomadPC Das Dreamteam: Nomad RoughpocketPC mit DistoX

Edelweißlabyrinth

Die neuen Versicherungen im Edelweißlabyrinth gehen voran. Im Bereich Edelweißhalle sind alle nötigen Einbauten eingebracht und geklebt. Nun geht es weiter mit dem Labyrinth der Verzweiflung.

Lämmermayerhöhle 1547/3

Blick durch's große Portal auf Obertraun

Blick durch’s große Portal auf Obertraun

Nach Silvester führten wir eine Erkundung und Neuvermessung der Lämmermayerhöhle – auch Gießbachhöhle oder Gamsloch genannt – durch. Leider ließ uns die Bluetooth-Verbindung unserer neuen papierlosen Messung (Disto-X und PocketTopo) im Stich, so dass die Meßergebnisse eher… naja… „experimenteller“ Natur waren. Auch eine erhoffte Fortsetzung fand sich bislang nicht.

Um so größer war der Spaß beim Abstieg im recht verschmierten Schlaz über die Skipiste (und die Blicke der Skifahrer).

Pilzlabyrinth

Im Pilzlabyrinth konnte ein erfolgversprechender Schlot bis auf 15 Meter Höhe geschlossert werden. Dort geht er in ein horizontales System über das aber leider am Anfang eine unpassierbare Engstelle aufweist. Dahinter geht es geräumig weiter. Leider konnten wir die kurze Engstelle trotz Erweiterungsarbeiten noch nicht überwinden.

15m Schlot im Pilzlabyrinth Engstelle am Ende des Schlotes

Jahreshauptversammlung 2010

Zunächst fand ein Einführungsseminar in unser neues DistoX und das PDA für die Höhlenvermessung statt. Dirk und Klaus K. zeigten uns den Umgang mit den beiden Geräten sowie das Einlesen der Daten in Therion und die Erstellung der Höhlenpläne in diesem Programm. Somit sind wir nun gewappnet beide Geräte für die Neuvermessung von Teilen der Mammuthöhle einzusetzen.

Schwerpunkte der JHV waren:

  • Änderung der Mitgliedsbeiträge
  • neues Vereinslogo
  • Resümee Feierlichkeiten 100 Jahre Dachsteinhöhlen
  • Forschungsstand Jubiläumshöhle

Oberflächenforschung Jubiläumshöhle

PocketTopo-SkizzeIm Sommer wurden zwei von uns entdeckte Höhleneingänge westlich des Hirschbergs erkundet. Der große Eingangsschacht erwies sich als stark steinschlaggefährdet – die Befahrung mußte abgebrochen werden. Allerdings konnte mittels Rauchversuch eine Verbindung zum zweiten Eingang – einer flachen Spalte – nachgewiesen werden. Nach einer flachen kleinen Halle gelangt man in einen kleinen Versturzraum. Hier konnte im Geröll ein Durchgang zu einem vom Canyon geprägten Gang freigeräumt werden. Der anschließende Gang mit Schlüssellochprofil endete am großen Schacht. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums wurde die Entdeckung Jubiläumshöhle getauft. Bei der ersten Vermessungstour konnten fast alle bisher befahrenen Teile vermessen werden. Unter den nassen Bedingungen erwies sich unser neuer DistoX mit dem wasserdichten PDA als besonders komfortabel. Ein noch nicht befahrener Schluf wurde bei der zweiten Vermessungstour vermessen. Auch hier leistete die DistoX-PDA-Kombination gute Dienste, da die Vermessung komplett im Liegen stattfand. Der flache Schluf mündet in einem Raum, der mit mehreren kleinen Gängen und eine überlagernde Ebene bildet. Es wurden 170m GGL vermessen.

100 Jahre Dachsteinhöhlen und VÖH-Jahrestagung

Vom 10.-13. Juni 2010 fand die Jahrestagung des VÖH (Verband Österreichischer Höhlenforscher) in Obertraun statt. In diesem Rahmen wurde auch das 100jährige Jubiläum der Dachsteinhöhlen gefeiert. Nun, die Höhlen selbst sind natürlich ein bisschen älter, aber am 17. Juli 1910 erfolgt die erste offizielle (bekannte) Expedition in die Rieseneishöhle. Siegfried Gamsjäger hat zu diesem Anlaß eine beeindruckende Zusammenfassung über die Geschichte der Erforschung, die Besonderheiten der Eishöhlen, der touristischen Bedeutung u.v.m. herausgegeben (PDF-Datei).

So war es naheliegend, auch die VÖH-Jahrestagung in Obertraun abzuhalten. Wir unterstützten die Organisation dieser Veranstaltung und begleiteten einige Exkursionen in unsere „Haushöhle“, u.a. eine Führung zur „Verfallenen Burg“, sowie die etwas anspruchsvollere Tour zum Bock-Stalagmit. Letztere Tour fand aufgrund des großen Interesses in insgesamt vier Gruppen statt, die jeweils knapp eine Stunde zeitversetzt starteten.

Vorab wurden die Sicherungen auf den Hauptwegen erneuert und erweitert, die ebenfalls im Rahmen der Abenteuerführungen sowie als Durchgangsstrecke zu vielen aktuellen Forschungsgebieten genutzt werden. An einer besonders glitschigen Aufstieg-Strecke wurde ein weiteres Sicherungsseil eingebaut, um einen parallelen Aufstieg in den Gruppen zu ermöglichen.

Insgesamt war die VÖH-Tagung eine tolle Veranstaltung mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm.

VÖH 2010 / Eröffnungsveranstaltung Rieseneishöhle VÖH 2010 / Exkursion Verfallene Burg VÖH 2010 / Exponat zur Sicherungstechnik

Karstexkursion nach Frankreich

ArdecheDie französische Karstlandschaft im Massif Central war im Mai unser Ziel. Niedergelassen haben wir uns im schönen Pradon direkt an der Ardèche. Die Höhle Fontaine de Champclos hatte es uns in diesem Urlaub angetan.

Weihnachts-Silvester-Aktion 2009

Wasserschacht / Eingang 1547/9eIm Zeitraum vom 28.12.2009 bis 04.01.2010 widmeten wir uns der Erkundung und Neuvermessung des Höhlenteiles Wasserschachtes der Dachstein Mammut Höhle (1547/9).

Grund dieses Projektes sind die Unzulaenglichkeiten der vorliegenden Pläne aus den 70er Jahren, in denen es lediglich Aufsichten im Massstab 1:500 gibt. Detailliertere Pläne sowie Längsschnitte fehlen laut den Unterlagen des Landes-verbands für Höhlenkunde in Wien.

An der Befahrung waren ein Einbauteam und ein Vermessungsteam beteiligt.

Zunächst erfolgte die Erkundung des Wasserschachtes über den oberen Eingang 1547/9F, das so genannte Oberland, auf 1273 m Seehöhe. Generell lagen teilweise vereiste jedoch schlammfreie Geröllflächen vor. Das Vermessungsteam nahm seine Arbeit im Oberland auf und fand vorwiegend grössere geröllgefüllte Gänge vor. Enge Schlufe, die sich labyrinthisch ausdehnen führten zu einem Teil des Oberlandes, von dem aus man in die Haupthalle des Wasserschachtes blicken konnte. Diese Haupthalle wird im Folgenden als Unterland bezeichnet.

Das Einbauteam seilte sich 22 m vom Oberland ins Unterland ab. Im Unterland fanden sie den Haupteingang 1547/9E, der über ein Geröllfeld einen direkten Zugang zum Unterland besitzt. Spätere Erkundungstouren fanden dann ausschliesslich über den Haupteingang statt, da sich die Abseilstelle vom Oberland am Fusse eines mit losem Geröll angefüllten Trichters befindet. Der sichere Zugang zum Haupteingang wurde oberirdisch durch Handseile realisiert, um das Fortkommen am steilen, schnee und eisbedeckten Hang ermöglichen zu können. Unterirdisch wurden zwei Abseilstellen bis zum Unterland eingebaut, da das Geröllfeld durch das darauf befindliche Eis nicht gefahrlos begehbar war. Der Boden der Haupthalle ist fast ausschliesslich mit Eisformen bedeckt.

Der weitere Vorstoss des Einbauteams ging vom Unterland aus. Nach einer kurzen Abseilstelle (Stufenhöhe 8 m) im Hauptschacht gelangten sie zur Abzweigung des Parallelschachtes. Zunächst wurde der Hauptschacht weiterverfolgt. Nach zwei kurzen Abseilstellen (Stufenhöhe gesamt 14 m) und einem engen Schluf gelangt man zu einer Abseilstrecke von 16 m. Diese mündet an einem grossen Klemmblock im Nordcanyon. Anschliessend wurde der Parallelschacht erforscht. Dieser besitzt eine Abseilstrecke im Schacht von 23 m. Die Abseilstrecken des Haupt und Parallelschachtes liegen im gleichen Canyonsystem unweit voneinander entfernt.

Nach der Vermessung des Oberlandes wurde eine Oberflächenvermessung zwischen den Eingängen des Ober und Unterlandes durchgeführt sowie das Unterland kartiert. Von diesem gelang es, zwei Ringschlüsse mit dem Oberland zu machen (alte Abseilstelle und Teil, der in das Unterland blickt). Anschliessend wurden nacheinander Haupt und Parallelschacht vermessen und der Anschluss in den Nordcanyon hergestellt.

Vermutlich ist der Wasserschacht im Sommer stark wasserführend (Namensgebung?). Die Menge an Eis lässt darauf schliessen. Daher machen Befahrungen nur in den Wintermonaten Sinn.

Die Messpunkte wurden überwiegend mit rotem Nagellack markiert. Zum Einbau wurden verzinkte Keilanker M10 verwendet. Seile und Laschen wurden wieder ausgebaut.

Vermesserteam 5 Befahrungen:
T. Oertel (Visur), C. Bäuerlein (Zeichnung), M. Weisensee (Visur), D. Wimmer (Zeichnung, Visur)

Einbauteam 4 Befahrungen Ausbau 1 Befahrung:
P. Thron, A. Trotter, C. Wimmer, D. Wimmer, U. Trotter, M. Seeberger, K. Keppler

Ergebnisse: detaillierte Aufsichten, Längsschnitte, Anschluss vom Oberland zum Unterland in zwei Punkten.