Vor 20 Jahren wurde unser Verein „Freunde der Unterwelt Dachstein e.V.“ gegründet (bzw. offiziell eingetragen – die eigentliche Gründung fand sogar schon etwas früher statt). Dieser Anlass musste natürlich angemessen gefeiert werden!
So nutzten wir das verlängerte Wochenende vom 03.-06. Oktober, um auf der Schönbergalm zusammen mit vielen Gästen zusammenzufinden und Erinnerungen aus 20 Jahren aufzufrischen.
Am Donnerstag (Feiertag in Deutschland) ging’s erstmal mit viel Arbeit los: wir verbrachten den ganzen Tag mit Waldarbeit und konnten so den Holzvorrat für die nächsten 1-2 Jahre gut auffüllen. Am Freitag führten wir mit einer sechsköpfigen Gruppe eine kleine Expedition in die Mammuthöhle durch: auf fast historischen Pfaden sollte unser Ziel der „Bock-Stalagmit“ sein, auf dem sich Hermann Bock vor 110 Jahren verewigt hat. Da wir nicht den schnellsten, sondern den vermutlich einfachsten Weg (größtenteils sogar als Rundweg) wählten, ging zum Ende hin leider die Zeit aus, so dass wir am höchsten Punkt des „Minotauruslabyrinths“ umkehren mussten. [Asche auf das Haupt des Autoren, der einschlägige Erfahrung im Nicht-Erreichen des Bock-Stalagmiten vorweisen kann, aber nachweislich auch schon 2x dort war ;-)]
Auch wenn wir das eigentliche Ziel nicht erreicht haben, hatte die Tour doch allen Teilnehmern viel Spaß gemacht. Während die einen die wichtigen Hauptwege kennenlernten, konnten andere anhand alter Einträge auf Tonplatten ausrechnen wie die Zeit vergeht.
Währenddessen baute die restliche Mannschaft auf der Schönbergalm unser Festzelt auf und dekorierte dieses mit viel Liebe und noch mehr Lichterketten. Als am Abend dann alle aus der Mammuthöhle und vom Almboden zurück in der Hütte waren, gab’s nach mehreren Kilo Spaghetti auch gleich noch die Jahreshauptversammlung.
Dann war’s soweit. Am Samstag Morgen herrschte in der gesamten Hütte noch kurz eifrige Betriebsamkeit, letzte Vorbereitungen wurden durchgeführt – so dass zum Eintreffen unserer ersten Gäste alles bereit war. Wir starteten um 10:30 mit einem gemeinsamen Spaziergang durch die Mammuthöhle bis zum Westeingang, auf dem wir viele Anekdoten der „Altforscher“ zu hören bekamen. Am Westeingang (von wo aus übrigens 1910 die Erforschung der Mammuthöhle begonnen hatte) gab es dann Punsch und „FUND-Plätzchen“.
Zurück auf der Schönbergalm eröffnete Uschi um 14:00 den „offiziellen“ Teil mit einer kleinen Ansprache und einem Sektempfang im „Sauwetterhittl“. Anschließend erklärte Dirk sehr unterhaltsam die Gründungsgeschichte unseres Vereins, danach informierte Michael Nagl (LVH Wien/NÖ) über die aktuelle Höhlenforschung rund um den Krippenstein. Nach einer Pause mit Kaffee und Kuchen im Zelt gab es einen mit großer Spannung erwarteten Vortrag von Siegfried Gamsjäger – ehemaliger Betriebsleiter der Dachsteinbahnen, Höhlenforscher und nun vor allem Heimatforscher. Er hielt einen großartigen Vortrag über die Forschung in der Mammuthöhle zu seiner Anfangszeit, und erzählte so viele spannende Geschichten, dass wir am liebsten jetzt noch dort sitzen und zuhören würden.
Nach den Vorträgen gingen wir nahtlos in den gemütlichen Teil über: im Festzelt gab es zum Abendessen ein leckeres Curry aus regionalen Zutaten, sowie natürlich eine große Auswahl an Getränken. Dank Zeltheizung endete die Veranstaltung erst mit der letzten Flasche Bier um etwa 02:00 morgens. Eine echte Punktlandung! 🙂
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmal herzlich und ausdrücklich bedanken:
- bei der Dachstein Tourismus AG (insbes. Bergbahnen Dachstein Krippenstein) für die freundliche Unterstützung
- bei unseren Gastreferenten für die tollen Beiträge zum Vortragsprogramm
- bei all unseren Gästen, welche mit ihren Geschichten und Anekdoten die Veranstaltung mit Leben gefüllt haben
- bei unseren fleißigen Helfern, die mit tatkräftiger Unterstützung und unbürokratischem Verleih die Zeltfeier überhaupt erst ermöglicht haben
- bei unseren benachbarten Höhlenvereinen und dem VÖH für die Grußbotschaften
Es war eine rundum tolle Feier!
(Fotos: Klaus Keppler, Georg Bäumler, Dirk Wimmer, Uschi Trotter)